Sonntag, 21. September 2014

Erstaunliche Ereignisse rund um das Rodeo in Hooksiel



Erstaunliche Ereignisse rund um das Rodeo in Hooksiel

Mitte August 2014 fanden im Ferienort Hooksiel im Landkreis Friesland zum ersten Mal Rodeos statt.  Die Veranstaltungen waren gleich für zwei Wochenenden angesetzt, wohl in der Hoffnung auf klingelnde Kassen. Das versprachen sich wohl auch die Betreiber der Jaderennbahn, die ihr Gelände zur Verfügung stellten.

Doch es kam anders. Nicht nur Tierschützer unterschiedlicher Organisationen setzten sich gegen die Veranstaltung ein, sondern auch bei den Behörden war man nicht sonderlich begeistert über die Gastspiele der Cowboys. Wie zu vernehmen war, erhielten die Angestellten einige nicht gerade freundliche Anrufe erzürnter Bürger. Auf  Facebook sahen sich die Rodeoleute zur üblichen Schadensbegrenzung genötigt. Solange, bis sie aus den Gruppen verbannt wurden.

Aufgrund des Medienrummels berichtete auch "Hallo Niedersachsen" am 15.08.2014 über die geplanten Shows. Dabei kam es zu einer erstaunlichen Aussage des Veranstalters. Tierschützer hatten immer wieder von der "8-Sekunden-Lüge" gesprochen, wenn es um das Verbleiben des Flankengurtes am Tier ging. Bei den Bullen wird der Strick überhaupt nicht in der Arena gelockert oder abgenommen. Bei den Pferden misslingen die Versuche sehr häufig. Von 8 Sekunden kann also keine Rede sein.

In der Fernsehsendung hieß es nun "Nach 1,5 Sekunden ungefähr ist der Flankengurt wieder auf und locker und kitzelt das Pferd bloß noch. Es ist, wie wenn Ihnen 'ne Fliege auf der Nase oder den Ohren sitzt. Sie schlagen da automatisch hin, weil es stört Sie was. Es macht Ihnen überhaupt nichts, aber es stört Sie einfach."

Sehr nett ist das aber nicht, oder? Und wie lange geht das mit dem "Stören" so? Und wieso wurden dann schon Hautabschürfungen fotografiert, wenn der Gurt doch nur stört? Wie üblich bei Rodeo wurde mit der Wahrheit äußerst flexibel umgegangen.


Am zweiten Rodeowochenende legten Tierschützer vor Ort noch einmal nach. Mit selbst gebastelten Transparenten veranstalteten sie auf dem Deich, direkt gegenüber der Arena, eine Demo. Die störte die Rodeoveranstaltung scheinbar, denn die Polizei wurde gerufen. Die kam zwar, aber sah sich offensichtlich nicht der Lage, das Problem zu beheben. Den wunderbaren Wesen vom Deich ein Dank von dieser Stelle aus!

Wie berichtet wurde, verließen einige Besucher bereits nach der Pause die Arena. Das kommt auch bei anderen Veranstaltungen, bei denen keine Tierschützer vor der Arena sind, immer wieder vor. Die Leute sind eben doch nicht so dumm und durchschauen, wie die Tiere manipuliert werden.




Fotos von Gaby Krüger

Dienstag, 12. August 2014

Autsch! 

Paradebeispiel für einseitigen Rodeo-Artikel in der NWZ (Jeverland-Bote). 


Zum Rodeo in Hooksiel, das an zwei Wochenenden im August 2014 stattfinden soll, antwortete der Jeverland-Bote auf mein besorgtes Schreiben: "das Rodeo wird sowohl von Tierschützern als auch vom Veterinäramt überwacht. Sollte es Tierquälereien geben, werden sie sicherlich einschreiten."

Na dann muss sich die Redaktion ja auch nicht schuldig fühlen, dass sie Eintrittskarten verschenkt und somit diese Form der Tierquälerei aktiv unterstützt. 

Zuvor war ein absolut einseitiger Artikel zum Rodeo abgedruckt wurden, bei dem nur der Veranstalter zu Worte kam und alles schön redete. Was ist von einem Geschäftsmann auch zu erwarten? Dass er sich selbst schädigt?

Kann man als PressevertreterIn wirklich so naiv sein? Da hat man sich von dem Cowboy-Macho-Gehabe aber so richtig einwickeln lassen. Man kann nur hoffen, dass die LeserInnen sich ihren Teil denken.

Und zu der Aussage, das Rodeo werde von Tierschützern überwacht: Welcher wirkliche Tierschützer gibt sich für eine Legitimierung von Tierleid her?

Ach, und noch was. Das Foto links stammt aus Deutschland!!! Selbst aufgenommen in Köln. Für den Fall, dass wieder behauptet wird, das komme in Deutschland nicht vor.

Und noch etwas fällt mir dazu ein: Hooksiel ist ein Ferienort. Wie auch Cancún in Mexiko. Da werden extra für die Urlauber Stierkämpfe veranstaltet. Viele Deutsche, die eigentlich gegen Stierkampf sind, gehen dann trotzdem hin.


So mancher Urlauber in Hooksiel und Umgebung wird zum Rodeo zu gehen, obwohl er das zuhause nie machen würde. Aber im Urlaub gönnt man sich eben etwas. Die Nachbarn oder Freunde können einen bei dem "schmutzigen Vergnügen" ja auch nicht erwischen.